Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung 14. Februar 2005

NRW-Landesregierung offen auf Atomkurs

Atomkraftgegner entsetzt über Erweiterung der UAA Gronau

Mit großem Entsetzen reagieren die Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen auf die heute Nachmittag erteilte Genehmigung zur massiven Erweiterung der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau. Insbesondere das federführende Energieministerium unter Axel Horstmann (SPD) hat sich damit erneut als williger Erfüllungsgehilfe der Atomindustrie offenbart. Die rot-grüne Landesregierung insgesamt hat nach unserer Überzeugung ihren Offenbarungseid geleistet. Offensichtlich hat sich die Landesregierung unter öffentlicher Billigung des grünen Bundesumweltministeriums vom Atomausstieg in NRW verabschiedet.

Mit der jetzt erteilten Genehmigung kann die UAA Gronau auf bis zu 4500 Tonnen Urantrennarbeit ausgebaut werden und damit bis zu 35 große Atomkraftwerke mit Uranbrennstoff beliefern. Umstritten ist vor allem die militärische Nutzbarkeit der Technologie, die sich unmittelbar zum Bau von Atombomben eignet.

Zu dieser schockierenden Nachricht aus Düsseldorf passt, dass bereits am diesem Mittwochmorgen ein neuer Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll durch NRW in die Plutoniumfabrik La Hague rollen sollen. Gleichzeitig bereitet die NRW-Landesregierung im Einklang mit Sachsen und Bundesumweltminister Trittin intensiv die geplanten Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus vor.

Proteste auf der Straße angekündigt - Grüne sollen Koalitionsfrage stellen

In dieser Situation rufen wir zu öffentlichen Protesten gegen die drastisch verschärfte Atompolitik in NRW auf. Wer so leichtfertig wie diese Landesregierung den Interessen der Atomlobby in die Arme spielt, macht den angeblich vereinbarten Atomausstieg in Deutschland zunichte. Dafür machen wir die Landesregierung in ihrer Gesamtheit verantwortlich. Deshalb fordern wir die Landesgrünen auf, in der Landesregierung die Koalitionsfrage zu stellen, um ihre Glaubwürdigkeit in dem zentralen Feld der Atompolitik zu behalten.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, am kommenden Sonntag ab 14 Uhr in Ahaus gegen die Erweiterungsgenehmigung für die UAA Gronau und gegen weitere Atommülltransporte nach Ahaus öffentlich zu demonstrieren. Der traditionelle Sonntagsspaziergang beginnt am Ahauser Bahnhof und führt durch die Innenstadt zum Rathaus. „In dieser Situation hilft nur noch der außerparlamentarische Protest auf der Straße. Wir werden jetzt nicht resignieren, sondern öffentlich Druck machen", so Felix Ruwe von der BI Ahaus. Zu der Demonstration werden unter anderem auch Gäste aus Dresden und Japan erwartet.

100 Tage vor Landtagswahl betrachten wir die heutige Entscheidung der Landesregierung als Kampfansage an die Menschen im Münsterland. Wir werden entschieden gegen jede Partei Wahlkampf betreiben, welche die Atomanlagen im Münsterland fördert. „Immer mehr Urantransporte durch die Region, eine völlig ungeklärte Entsorgung des Atommülls und ein drastischer Ausbau der Atomanlagen sind das strahlende Erbe von 10 Jahren Rot-Grün in NRW," so Matthias Eickhoff von der Gruppe Widerstand gegen Atomanlagen Münster. Dagegen werden wir uns wehren.

Gleichzeitig rufen wir nochmals zur Anti-Atom-Kundgebung am morgigen Dienstag um 18 Uhr vor dem Münsteraner Hauptbahnhof auf.

Am Mittwochmorgen finden dann ab 6.30 Uhr vor dem Bahnhof Hiltrup und ab 7.30 Uhr vor dem Bahnhof Waltrop Mahnwachen gegen den Castor-Transport nach La Hague statt.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

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