Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Osnabrücker Bündnis gegen Atomenergie

Steinfurter Aktionsbündnis gegen Atomanlagen (SAgA)

 

Pressemitteilung v. 20.02.2005

Anti-Atom-Widerstandsratschlag in Münster:

Widerstandsfahrplan gegen Dresden-Ahaus-Castoren verabschiedet

Rund 40 VertreterInnen verschiedener Anti-Atom-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen und Frankreich berieten am gestrigen Samstag in Münster ihre Widerstandsaktivitäten im kommenden Frühjahr. Dabei verabschiedeten sie einen gemeinsamen Widerstandsfahrplan.

Einhellig wurde die Ausbaugenehmigung für die Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau abgelehnt. Mit dem Ausbau der UAA betreiben die rot-grüne Bundes- und Landesregierung aktive Förderung der Atomenergie. Kritisiert wurde die Scheinheiligkeit mit der der Bevölkerung der sogenannte Atomausstieg vorgegaukelt wird. Die Initiativen rufen dazu auf, den nächsten Urantransport nach Russland mit vielen Protestaktionen zu behindern. Im Juni 2004 war ein solcher Urantransport im Münsterland und den angrenzenden Niederlanden durch vier Blockaden mehrmals gestoppt worden.

Massiver Widerstand gegen Dresden-Ahaus-Castoren geplant

Intensiv diskutierten die Delegierten Widerstandskonzepte für die 600 km Autobahntransport für die 18 Castoren aus Dresden-Rossendorf. Diese sollen zwischen 30. Mai und 14. Juni in drei LKW-Fuhren à 6 Castoren nach Ahaus gebracht werden. Es gibt zwei genehmigte Routen für den hochradioaktiven Atommüll:

„Nordroute": Dresden-Leipzig-Halle-Magedburg-Braunschweig-Hannover-Bad Oeynhausen-Osnabrück-Schüttorf-Ahaus

„Südroute": Dresden-Chemnitz-Jena-Erfurt-Eisenach-Kassel-Soest-Unna-Dortmund-Kamen-Recklinghausen-Gelsenkirchen-Bottrop-Ahaus

Die Initiativen begrüßen, dass die sächsischen Anti-Atom-Gruppen einmütig gegen den gefährlichen Abtransport des hochradioaktiven Atommüll sind. Gemeinsam rufen wir dazu auf, bereits im Vorfeld an den Autobahnstrecken Aktionen durchzuführen. So ist Ende April eine Demonstration in Bad Oeynhausen an der „Nordroute" geplant. Dort befinden sich die einzigen vier Kilometer Transportstrecke, die nicht über eine Autobahn führen, sondern mitten durch den bekannten Kurort. Geplant sind auch Proteste in Kamen, einem neuralgischen Punkt an der „Südroute".

Rund um den Tag X sind Straßenblockaden in Dresden und Ahaus angekündigt. Entlang der Autobahnstrecke sind dezentrale Widerstandscamps, Demos auf Autobahnbrücken und an Raststätten geplant. Die Anti-Atom-Initiativen werden auch Demonstrationen auf Autobahnen anmelden, um gegen die tödlichen Strahlentransporte zu demonstrieren. Die 18 Castoren enthalten rund 2 kg Plutonium, genug um die Bevölkerung NRWs zu töten.

In Ahaus wird es ein großes Widerstandscamp geben. Auftakt der Aktionen ist ein außerordentlicher Sonntagsspaziergang am 22. Mai, dem Tag der NRW-Landtagswahl. Danach wird ein Camp in Ahaus eingerichtet. Die Initiativen rufen dazu auf, in Ahaus auch die Rückfahrt der Spezial-Stoßdämpfer zu blockieren. Diese sind bundesweit einmalig und werden für einen zweiten Castor-Transport aus Dresden zwingend benötigt. Die Initiativen kündigen zudem kreative Widerstandsaktionen, um auf die neue Situation von Autobahn-Transporten angemessen und flexibel zu reagieren.

Bereits heute um 14 Uhr findet in Ahaus der traditionelle Sonntagsspaziergang statt. Wir werden unseren Protest von nun an von Monat zu Monat steigern.

Das nächste bundesweite Koordinierungstreffen findet im März in Dresden statt.

zurück