Presseauswahl Januar 2005
Münsterland Zeitung 12. Januar 2005

Schöpfung bewahren

Ahaus - Die kfd lädt am Sonntag, 16. Januar, 13.30 Uhr, ein zum monatlichen Gottesdienst unter dem Thema: "Bewahrung der Schöpfung" an der Ammelner Kapelle. Der Gottesdienst wurde vom Diözesanverband der kfd vorbereitet.

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Münsterland Zeitung 15. Januar 2005

Castortransporte nach Landtagswahl"

Ahaus - Nach Informationen der Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland sollen die 18 Castor-Behälter aus Dresden-Rossendorf "zwischen dem 30. Mai und dem 14. Juni in drei Transporten à sechs Castoren über rund 600 Kilometer Autobahn nach Ahaus rollen". Die NRW-Landesregierung wolle den Transport unmittelbar nach der Landtagswahl am 22. Mai durchführen und hoffe offenbar, so das Thema aus dem Landtagswahlkampf heraushalten zu können, so Felix Ruwe, Sprecher der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus. Die Anti-Atomkraft-Initiativen wollen "bundesweit zu massivem Widerstand gegen die Transporte" aufrufen. "Unser Ziel ist weiterhin, die Atommülltransporte nach Ahaus komplett zu verhindern" heißt es in einer Presseerklärung der Initiativen.

Am morgigen Sonntag findet um 14 Uhr vor dem Zwischenlager in Ahaus der traditionelle Sonntagsspaziergang statt. Am 19. und 20. Februar veranstalten die Anti-Atomkraft-Initiativen ein Aktionswochenende in Münster und Ahaus. Das Mai-Fest der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" soll am 1. Mai die "heiße Phase des Widerstandes einzuläuten". Am 22. Mai findet am Sonntag der NRW-Landtagswahl ein außerordentlicher Sonntagsspaziergang statt.

 

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Münsterland Zeitung 20. Januar 2005

Reißt Streit alte Wunden auf"

Ahaus - Seit dem vergangenen Sommer hat sich der Pfarrgemeinderat nach einer Veröffentlichung der päpstlichen Instruktionen mit Fragen der Liturgie befasst. Dabei wurde deutlich, dass die Predigt-Praxis in der Gemeinde nicht den Anforderungen Roms entsprach. Denn in St. Marien durften im Widerspruch zu den Instruktionen nicht nur Priester und Diakone predigen, sondern regelmäßig auch Pastoralreferentinnen und -referenten. "Das war schon schon zu Zeiten Pfarrer Bringemeiers so " seit über 20 Jahren", erklärt die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christine Büter. Agnes Harpering-Kemper ergänzt: "Wir haben diese Praxis auch als Chance verstanden, die Stimme der Laien und besonders auch die der Frauen in der Kirche zu hören." Der Pfarrgemeinderat votierte bereits 2004 geschlossen für die Beibehaltung der Praxis " in einer Sitzung, in der nicht alle Mitglieder anwesend waren.

Besondere Brisanz erhält der Konflikt in den Augen vieler Gemeindemitglieder dadurch, dass Michael Ziegler, der den Bischof eingeschaltet hat, beruflich Sprecher des Brennelement-Zwischenlagers ist. In der Vergangenheit hatte sich der Pfarrgemeinderat mit Unterstützung Pfarrer Quantes mehrheitlich wiederholt gegen Castortransporte ausgesprochen. Vor allem 1997 und 1998 war es deshalb in der Gemeinde auch zu "Spannungen, Verletzungen und Enttäuschung" gekommen, wie Quante später sagte " allerdings ohne die Gemeinde wirklich zu entzweien.

Die jüngste Resolution des Pfarrgemeinderates gegen Castortransporte im Jahr 2004 sorgte kaum noch für Aufregung. Ein Miteinander der verschiedenen Positionen in der Gemeinde schien möglich. Jetzt fürchten manche neuen Streit. "Dabei hätten wir jetzt eigentlich wichtigere Themen, zum Beispiel Fragen einer möglichen Gemeindefusion", erklärt der Vorstand des Pfarrgemeinderates.

Pfarrer Quante, Michael Ziegler und auch das Bistum wollen öffentlich nicht zu dem Streit Stellung beziehen. Quante: "Ich will den Konflikt nicht verschärfen. Ich verstehe mich als Pastor für unterschiedliche Meinungen." Ziegler: "Ich sehe keinen Anlass, mich dazu öffentlich zu äußern." - gro

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taz ruhr 21.01.2005

Atomkraftgegner nicht verurteilt

MÜNSTER taz Das Landgericht Münster hat gestern ein Verfahren gegen einen Atomkraftgegner gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Der Mann hatte im Dezember 2003 mit anderen Demonstranten das Atommüll-Zwischenlager in Ahaus blockiert und war deshalb in erster Instanz vom Amtsgericht Ahaus wegen Nötigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro verurteilt worden.

Das Landgericht Münster hob das Urteil nun auf, der Anti-Atom-Aktivist muss lediglich 500 Euro an ein Frauenprojekt in Ahaus zahlen.

Matthias Eickhoff, Sprecher der Bürgerinitiative "Widerstand gegen Atomanlagen" Münster, wertet das Urteil als Erfolg: "Das Landgericht hateindeutig festgestellt, dass die damalige Blockade keine Nötigung war", sagt er. 500 Euro seien zwar immer noch viel Geld, wichtig sei allerdings, dass es zu keiner formalen Verurteilung gekommen sei. Die Vorwürfe der Anklage seien "in sich zusammengefallen". " KAN

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Münsterland Zeitung 21. Januar 2005

Atomkraftgegner darf argumentieren

Ahaus/Münster - Ausgiebig nutzte ein 37-jähriger Atomkraftgegner aus Münster, der gegen seine Verurteilung durch des Amtsgerichts Ahaus Berufung eingelegt hatte, die Gelegenheit, vor der Strafkammer 13 am Landgericht Münster seine Motivation gegen die Atomkraft darzulegen. Die Kammer und auch der Staatsanwalt hörten dem Angeklagten geduldig zu, so dass die Verhandlung sich zunächst zu einem Forum für den Widerstand gegen Castortransporte und Atommeiler entwickelte. Wiederholt sprach der Diplom-Mathematiker die Gefahren der Atommülltransporte und des Zwischenlagers in Ahaus an.

Über 30 Atomkraftgegner verschiedener Bürgerinitiativen und Organisationen zeigten sich solidarisch und begleiteten den Münsteraner als Zuhörer in den Gerichtssaal. Vorher hatten sie ihrer Sorge Ausdruck verliehen, dass im Vorfeld der anstehenden Castortransporte von Dresden nach Ahaus am Landgericht Münster ein Exempel statuiert werden sollte und die Atomkraftgegner "kriminalisiert und eingeschüchtert" werden sollten. Das Gegenteil war der Fall. Die Kammer und der Staatsanwalt zeigten viel Verständnis für die Ängste dieser Bürger aus dem Münsterland. Zunächst verlas der Vorsitzende Klaus-Dieter Walden das Urteil des Amtsgerichts Ahaus, das den Münsteraner am 11. Oktober 2004 wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Geldstrafe in Höhe von 60 Tagessätzen zu je 25 Euro verurteilt hatte.

Zufahrt blockiert

Laut Anklage hatte der Diplom-Mathematiker im Dezember 2003 zusammen mit zahlreichen Atomkraftgegnern die Hauptzufahrt zum Zwischenlager Ahaus durch Strohballen, Transparente und eine Menschenkette blockiert. Arbeiter des Lagers mussten daher einen Umweg machen. Im Januar 2004 hatte es bei einer Demonstration Ärger mit Polizeibeamten gegeben, als Teilnehmer der Demo einen Zettel an das Zivilfahrzeug klebten. Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf ein Polizist vom Angeklagten geschubst worden sei.

Nachdem der Angeklagte gegen das Urteil des Amtsgerichts " er wollte die 1500 Euro nicht zahlen " Berufung eingelegt hatte, zog auch die Staatsanwaltschaft nach. Doch gerade von ihr kam gestern die Anregung, das Verfahren gegen die Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 500 Euro vorläufig einzustellen. Die Kammer folgte dem Staatsanwalt. Der Angeklagte muss bis zum 7. Februar 2005 das Geld zahlen, sonst wird das Verfahren zwei Tage später wieder aufgerollt. - Web

 

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