Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (Mega) Waltrop

Osnabrücker Bündnis gegen Atomenergie

 

Pressemitteilung 21. Dezember 2004

AtomkraftgegnerInnen ziehen positive Jahresbilanz für 2004:

- kein Atommülltransport nach Ahaus

- keine Erweiterung der Urananreicherungsanlage Gronau

Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland, dem nördlichen Ruhrgebiet und dem südwestlichen Niedersachsen ziehen eine positive Jahresbilanz für das Jahr 2004. Durch zahlreiche Protestaktionen - von Sonntagsspaziergängen über Klagen und Demonstrationen bis zu Blockaden - wurden konkrete Erfolge erzielt:

1. Die Atomtransporte von Dresden nach Ahaus konnten für 2004 verhindert werden. Obwohl die Castor-Transporte schon fest vereinbart waren, stehen die 18 Atommüll-Behälter noch immer im Zwischenlager Dresden-Rossendorf.

2. Die Erweiterungsgenehmigung für die Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau konnte für 2004 ebenfalls verhindert werden. Damit konnten die Anti-Atomkraft-Initiativen den drastischen Ausbau der UAA vorerst verzögern.

3. Im Juni 2004 gelang es zum ersten Mal, einen Urantransport von Gronau über Münster nach Russland durch zahlreiche Protestaktionen massiv in die Öffentlichkeit zu bringen. Gleich an vier Stellen konnte der Uranzug blockiert werden.

4. Auch 2004 gab es wieder gegen jeden Atommüll-Transport in die französische Plutoniumfabrik La Hague Proteste zwischen Osnabrück, Münster, Hamm und Waltrop.

5. Der Widerstand gegen die Atompolitik hat 2004 auch außerhalb des Münsterlandes deutliche Zeichen gesetzt. So fanden mehrere Demonstrationen und Aktionen in Waltrop, Kamen und Osnabrück statt.

6. Positiv ist auch der Erfolg der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung. Im Herbst wurde der Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage im benachbarten Almelo juristisch gestoppt.

7. Negativ werten wir die zunehmenden Versuche der Polizeibehörden, AtomkraftgegnerInnen in der Region mit völlig haltlosen Beschuldigungen zu kriminalisieren. Wir fordern die Polizei auf, sich bei den Protesten strikt neutral und zurückhaltend zu verhalten. Es geht hier um einen politischen und nicht um einen polizeilichen Konflikt.

Ziele für 2005: Atomausstieg in NRW endlich konkret einleiten !!

2005 werden die Anti-Atomkraft-Initiativen ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen und gemeinsam weiter für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie demonstrieren. Konkret fordern wir einen endgültigen Einlagerungsstopp für Ahaus und die sofortige Stilllegung der UAA Gronau.

Die Entsorgung von Atommüll ist weiterhin völlig ungelöst. In Ahaus ist definitiv keine sichere Langzeitlagerung von hochradioaktivem Atommüll möglich, sondern verschleiert nur die unlösbare Entsorgungsfrage.

Während die Urananreicherung Pakistan zur Atombombe verhalf und den Iran auf die amerikanische "Achse des Bösen" setzt, wird die Urananreicherung in Gronau von der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf als "Wirtschaftsförderung" gefeiert. Dabei wird die militärische Dimension der Urananreicherung auf unverantwortliche Weise verharmlost.

Für Februar 2005 rufen wir deshalb zu neuen Protesten in Ahaus und Gronau auf:

- Am 6. Februar wird der Sonntagsspaziergang in Gronau unter einem karnevalistischen Motto stehen.

- Am 20. Februar werden wir überregional für den Sonntagsspaziergang in Ahaus mobilisieren.

Wir erwarten von der Bundesregierung und von allen im NRW-Landtag vertretenen Parteien klare Aussagen zum Atomausstieg für den Landtagswahlkampf im Mai 2005. In dieser Hinsicht fällt unsere Bilanz für die NRW-Landesregierung negativ aus, da die Landesregierung jede konkrete Festlegung zum Atomausstieg vermeidet

Wir kündigen an, dass wir sowohl gegen etwaige Atomtransporte nach Ahaus wie auch gegen die Erweiterung der UAA Gronau entschiedenen Widerstand leisten werden. Wir werden bundesweit zu Aktionen aufrufen. Ein weiterer Schwerpunkt werden Proteste gegen die Urantransporte von und nach Gronau sein.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Udo Buchholz (AKU Gronau): 02562/23125; Willi Hesters (Aktionsbündnis): 02557/1411; Wolfgang Porrmann (Mega Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

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