Menschen gegen Atomanlagen (Mega) Waltrop

Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Münsteraner Bündnis "Stoppt Atomtransporte!!"

Osnabrücker Bündnis gegen Atomenergie

 

Pressemitteilung: 15. Dezember 2004

Castor-Transport mit Verspätung durch NRW

- Proteste u.a. in Osnabrück, Münster, Hamm und Waltrop

Atomkraftgegner aus dem südlichen Niedersachsen, dem Münsterland und dem Ruhrgebiet haben heute mit Mahnwachen in den Bahnhöfen von Osnabrück, Münster-Hiltrup, Hamm und Waltrop gegen die Durchfahrt eines Castor-Zuges mit hochradioaktivem Atommüll aus dem Atomkraftwerk Stade demonstriert. Der Atomzug fuhr über die Bahnstrecke Hamburg-Bremen-Osnabrück-Münster-Hamm-Lünen-Waltrop-Recklinghausen. Die vier Castor-Behälter rollen nun über Duisburg-Düsseldorf-Köln-Bonn weiter in die Plutoniumfabrik La Hague. Bereits gestern Abend hatten 70 Atomkraftgegner in Waltrop demonstriert.

Der Atomtransport hatte rund zwei Stunden Verspätung, weil er zunächst hinter Hamburg durch einen Unfall und bei Bremen durch Atomkraftgegner aufgehalten worden war. Aufgrund der angekündigten Proteste in unserer Region waren Bundesgrenzschutz und Polizei mit mehreren Hubschraubern und vielen Beamten im Einsatz. An Bahnhöfen, an denen keine Proteste stattfanden, gab es jedoch keinerlei polizeiliche Sicherungsmaßnahmen.

Mit den Protestaktionen wollten die Umweltschützer auf die großen Gefahren von Atomtransporten aufmerksam machen. Jeder Castor-Behälter enthält das radioaktive Inventar von mehreren Hiroshima-Bomben. Trotzdem fuhren die hochgefährlichen Behälter am hellichten Tage durch belebte Bahnhöfe ohne, dass die Öffentlichkeit vorher informiert wurde.

Wir kritisieren deshalb vor allem die rot-grüne Bundesregierung und NRW-Landesregierung, dass sie Atomtransporte wie Staatsgeheimnisse behandelt. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, über die Strahlenzüge informiert zu werden. Gleichzeitig dienen die jetzigen Transporte nicht der Entsorgung des Atommülls. Bei der Weiterverarbeitung der Brennelemente in La Hague fällt zehnmal mehr Atommüll an, als angeliefert wird. Ab 2008 soll der Atommüll unter anderem in die Zwischenlager Ahaus und Gorleben "zurück" rollen. Auch dort ist eine sichere Entsorgung nicht gewährleistet. Die jetzigen Transporte dienen also der Vorbereitung für weitere Einlagerungen in Ahaus und Gorleben - mit dem stillschweigenden Segen der NRW-Landesregierung. Das halten wir für einen politischen Skandal!

19.12., 14 Uhr: 10 Jahre Sonntagsspaziergang Ahaus

Die Anti-Atom-Initiativen rufen deshalb zur Teilnahme am kommenden Sonntagsspaziergang am 19. Dezember ab 14 Uhr in Ahaus auf. In diesem Monat wird der traditionelle Sonntagsspaziergang genau 10 Jahre alt. Die Initiativen stellen zum Jubiläum die Forderung nach einem sofortigen Einlagerungsstopp für Ahaus und der Stilllegung aller Atomanlagen in den Vordergrund. Auch im neuen Jahr werden wir unsere Proteste ungemindert fortsetzen.