Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" 22. September 2004Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster
Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop
Pressemitteilung 22.09.2004
Anti-Atom-Proteste mit neuem Schwung im Münsterland:
Samstag, 25. 9. - Demo in Kamen
Sonntag, 26. 9. - Kundgebung in Ahaus
Nachdem die NRW-Landesregierung Atomtransporte von Dresden-Rossendorf nach Ahaus
noch im Oktober nicht öffentlich ausschließen will, rufen die
Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland für das Wochenende zu zwei Demos
auf: Am Samstag, 25. 9., findet ab 12 Uhr eine gemeinsame Demo mit zahlreichen
Ruhrgebietsinitiativen in Kamen statt. Startpunkt ist der Alte Markt.
Für Sonntag, 26. September, rufen wir um 17 Uhr zu einer Protestkundgebung vor
dem Rathaus in Ahaus auf. Die Initiativen fordern ein klares Bekenntnis der
Landesregierung gegen weitere Atomtransporte nach Ahaus. Gleichzeitig fordern
sie vom neugewählten Rat in Ahaus, konsequent weitere Atomtransporte nach Ahaus
abzulehnen.
Die Initiativen kritisieren in diesem Zusammenhang vor allem die in Ahaus
regierende CDU, die als einzige Partei im Stadtrat sich nicht klar gegen weitere
Transporte von hochradioaktivem Atommüll ausgesprochen hat. Selbst die
Landes-CDU fordert inzwischen einen Transportestopp bis zur Errichtung eines
Endlagers. Die Ahauser CDU fürchtet jedoch die Proteste gegen die Castoren mehr
als den Atommüll selbst. Im Laufe dieses Jahres wurde immer deutlicher, dass die
Ahauser CDU gegen alle Vernunft praktisch im Alleingang am Ahauser Zwischenlager
festhalten möchte.
Gleichzeitig erwarten wir, dass der Stadtrat endlich zu den Urantransporten
durch Ahaus nach Gronau Stellung bezieht. Diese Transporte aus Frankreich
ermöglichen erst den Betrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau und damit den
Betrieb vieler Atomkraftwerke. Wer diese Transporte verhindert, verhindert auch
die Produktion neuen Atommülls, der nirgendwo sicher gelagert werden kann. Das
Zwischenlager Ahaus garantiert keine sichere Entsorgung.
Mit der Demonstration wollen wir zeigen, dass wir von dem neuen Rat eine neue
Anti-Atom-Politik erwarten. Wir werden auch weiterhin das Stadtparlament
konsequent an seine Verantwortung für die Ahauser BürgerInnen erinnern.
Zwei Transportzeitfenster im Oktober und November
Die Demonstration am jetzigen Sonntag in Ahaus ist leider erforderlich, weil
nach unseren Informationen die Polizei für diesen Herbst noch an zwei
Transportzeitfenstern arbeitet. Ein Zeitfenster reicht vom nächsten Montag bis
zu den Herbstferien im Oktober, das andere liegt im November und soll
unmittelbar nach dem Castor-Transport von La Hague nach Gorleben beginnen. Wir
wissen auch, dass die Ahauser Polizei Mitte September personell deutlich
aufgestockt worden ist.
Wir sind auf alle Möglichkeiten eingestellt und werden entschiedenen Widerstand
leisten. Noch kann die Landesregierung in NRW die Transporte jedoch absagen,
wenn sie den politischen Willen dazu zeigt. Wir erinnern die SPD und die Grünen
daran, dass sie im März 2004 im Landtag sich gegen Atomtransporte nach Ahaus
ausgesprochen haben. Bis jetzt fehlt uns aber ein politisches Konzept, um diesen
Beschluss auch praktisch umzusetzen.