Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

c/o Siedlerweg 7

48599 Gronau

Pressemitteilung: 06.09.2004

80 Personen bei Protestkundgebung vor der niederländischen Uranfabrik in Almelo

Am Sonntag (5. September) fanden bei den Uranfabriken des Urenco-Konzerns im westfälischen Gronau und im niederländischen Almelo grenzüberschreitende Protestaktionen gegen die Ausbaupläne beider Anlagen statt.

Rund 30 AtomkraftgegnerInnen aus dem Münsterland, aus den Niederlanden und auch Niedersachsen trafen sich wie gewohnt traditionell wie an jedem ersten Sonntag im Monat am Zufahrtstor der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA). Anschließend fuhren etwa 20 AtomkraftgegnerInnen im Autokonvoi zur UAA in Almelo. Dort erfolgte die Begrüßung durch niederländische Anti-Atomkraft-Initiativen. Insgesamt demonstrierten rund 80 AtomkraftgegnerInnen vor der UAA Almelo.

Bei dem "Besuch" in Almelo handelte es sich um eine Art "Gegenbesuch", da niederländische AtomkraftgegnerInnen auch regelmäßig am Sonntagsspaziergang in Gronau teilnehmen. Die gemeinsame Aktion war gleichzeitig eine symbolische Unterstützung einer Klage des niederländischen Umweltverbandes "Milieudefensie" gegen den genehmigten Ausbau der niederländischen UAA. Die Klage wird am 30. September bei dem Raad van State in Den Haag verhandelt.

Bei einer Kundgebung vor der UAA Almelo erläuterte zunächst William van den Heuvel (Milieudefensie) den Inhalt der Klageschrift. Anschließend informierte Udo Buchholz (Arbeitskreis Umwelt Gronau) über eine überörtliche Anti-Atomkraft-Demonstration in Gronau, die von deutschen und niederländischen Anti-Atomkraft-Initiativen für den 9. Oktober vorbereitet wird. Ans van Driel (Ratsmitglied in Almelo für Groen-Links) beschrieb die Widerstandssituation in Almelo und rief zu weiterem Protest gegen die UAA Almelo auf. Zum Schluß beschrieb Geart Bosma von der Friedensorganisation AMOK Nord die Zusammenhänge zwischen der UAA Almelo und dem Atomprogramm in Pakistan. Außerdem thematisierte er den Einsatz von abgeeichertem Uran zu Kriegszwecken. Aufgelockert wurde die Kundgebung durch kabarettistische Einlagen von Atomkraft-Direktor Pi Noccio, dessen Nase angesichts seiner Lügen über die angebliche Sicherheit der Atomenergie immer länger wurde.

Zur Verdeutlichung, daß Radioaktivität nicht an Grenzen halt macht, wurden nach der Kundgebung Ballons aufgelassen. An ihnen hingen Karten mit der Botschaft "Urenco Grenzen setzen"

Nach der Demonstration fand eine Versammlung des Deutsch-Niederländischen Anti-Urenco-Treffen statt, bei dem weitere Aktionen gegen die Uranfabriken in Gronau und Almelo besprochen wurden. Schwerpunkte dabei waren der Prozeß am 30.9. in Den Haag und die Demonstration am 9.10. in Gronau. Die Demonstration in Almelo wurde als Erfolg gewertet. Auch der nächste Sonntagsspaziergang am 19.9. in Ahaus war Thema der Versammlung.

Fotos über die Demonstration in Almelo gibt es im Internet unter

http://www.nl.indymedia.org/nl/2004/09/21316.shtml.

Nähere Informationen zu den Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo gibt es beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter Tel. 02562/23125, www.aku-gronau.de.

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