Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Wettringer Initiative gegen Atomanlagen (WEGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

 

Pressemitteilung 04. August 2004

Rossendorfer Zwischenlager besser als Ahaus gesichert

- Dresdner Betreiber von eigener Sicherheit überzeugt

Das Zwischenlager Dresden-Rossendorf ist nach Einschätzung der Betreiber „eine kerntechnische Einrichtung, die zurzeit mit das höchste Sicherungsniveau in Deutschland aufweist." Dies geht aus der schriftlichen Fassung eines Vortrages von zwei Mitgliedern des VKTA Dresden hervor, der im Auftrag der sächsischen Landesregierung die Atomanlage in Dresden-Rossendorf betreibt. Der Vortrag wurde im Jahre 2000 auf der Jahrestagung Kerntechnik gehalten.

Damit zeigt sich erneut, dass mit einem Abtransport der 951 Brennelemente aus Dresden nach Ahaus kein Sicherheitsgewinn verbunden ist. Zudem sind die Sicherungsmaßnahmen gegen mögliche Einwirkungen von außen in Ahaus anscheinend schlechter zu bewerten. Nach unseren Informationen ist nur der Plutoniumbunker in Hanau ähnlich wie das Zwischenlager Rossendorf gesichert. Das Atomlager Ahaus fällt hier weit zurück, auch im Vergleich mit den neuen dezentralen Standort-Zwischenlagern.

Die Sicherheit der Brennelemente soll ja bekanntlich nicht durch die Lagerhalle, sondern durch die Castor-Behälter MTR-2 gewährleistet sein. Angesichts dieser Sicherheitsphilosophie - deren Grundlagen wir massiv bezweifeln - erscheint es uns völlig willkürlich, warum die Castoren aus einer besser gesicherten Atomanlage in eine schlechter gesicherte Atomanlage verbracht werden sollen.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir von der NRW-Landesregierung die verbindliche Zusage, dass es zu keinem Transport der Brennelemente von Dresden nach Ahaus kommt. Wir erwarten auch von der Landesregierung, dass sie sich an den Beschluss des Landtages vom März 2004 hält und die Transporte insgesamt ablehnt. Wir verstehen nicht, warum Innenminister Behrens wiederholt in der Öffentlichkeit einen Schienentransport fordert. Das widerspricht dem eigenen Landtagsbeschluss. Hat die Landesregierung seit dem März ihre Haltung geändert?

Wir erwarten zudem die klare Zusage, dass es kein „Transportfenster" für den Zeitraum Ende September - Ende Oktober gibt. Wie angekündigt, rufen wir für den 19. September zu einem großen Sonntagsspaziergang in Ahaus auf, um die Castor-Transporte zu verhindern. Die letzten Demonstrationen an den vergangenen Sonntagen in Ahaus haben gezeigt, dass auch ein großes Polizeiaufgebot nicht in der Lage ist, die Atomkraftgegner von der Autobahn fernzuhalten. Wir werden dort demonstrieren, wo die Castoren herfahren sollen. Dieses Recht werden wir durchsetzen.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus) Tel. 02561/6577, Udo Buchholz (AKU Gronau) Tel. 02562/23125, Matthias Eickhoff (WIGA Münster) Tel. 0251/9720765

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