Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Wettringer Initiative gegen Atomanlagen (WEGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

 

Pressemitteilung 20. Juli 2004

Gronau: Neuer Urantransport nach Russland noch Ende Juli

Ahaus: Neues Transportfenster für Castoren Ende September ?

Die Anti-Atom-Initiativen im Münsterland machen gemeinsam Front gegen neue Pläne für Atomtransporte im Münsterland. Seit einigen Tagen wird auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau ein neuer Transport mit abgereichertem Uran für Russland zusammengestellt. Offensichtlich will die Betreiberfirma Urenco mit Billigung der rot-grünen NRW-Landesregierung noch vor der sommerlichen Sperrung der Bahnstrecke Gronau-Münster am 30. Juli einen neuen Atomtransport quer durch Europa nach Russland auf die Reise schicken. Beim letzten Urantransport nach Russland am 22. Juni hatte es zahlreiche Blockaden und Demonstrationen zwischen Gronau, Münster und Hengelo gegeben.

Wir sind empört, dass die Landesregierung nicht auf die öffentlichen Proteste reagiert. Die UAA Gronau ist für die europäische Atomindustrie von zentraler Bedeutung. Dass die Landesregierung Atommülltourismus quer durch Europa gutheißt, ist nicht nachvollziehbar. Wo bleibt der versprochene Ausstieg aus der Atomenergie, wenn im Münsterland kontinuierlich der Ausbau der Atomanlagen betrieben wird? Das Verhalten der NRW-Landesregierung ist schlicht doppelzüngig.

Wir fordern die Landesregierung auch auf, unverzüglich die Pläne für eine drastische Erweiterung der UAA zu stoppen und kein Zwischenlager für Uranoxid in Gronau einzurichten. Wir fordern die Landesregierung zudem auf, endlich klar Position gegen die weitere Nutzung der Atomenergie in NRW zu beziehen. Wir fordern die Bundesregierung auf, Gronau sofort stillzulegen, angesichts der bundesweiten Bedeutung der Anlage für die Zukunft der Atomenergie.

Gegen den geplanten Urantransport ist mit Protesten zu rechnen.

Ahaus-Castoren direkt nach Kommunalwahl?

Nach Informationen der BI Ahaus hat die NRW-Landesregierung ein neues Zeitfenster für die Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus geöffnet. So soll trotz der Klage gegen die Atomtransporte der Zeitraum vom 27. September bis zum 15. Oktober im Gespräch sein. Das Zeitfenster beginnt einen Tag nach der Kommunalwahl und reicht bis zu den Herbstferien. In diesen drei Wochen wäre genau Zeit für drei Transporte à 6 Castoren, wie sie von Sachsen angestrebt werden.

Dass die Landesregierung ihre eigene Klage gegen die Castor-Transporte von Sachsen nicht sonderlich ernst nimmt, haben wir ja gerade erst bei den Autobahn-Transporten von Jülich Richtung USA via Bremerhaven erlebt. Nach unseren Informationen deutet auch die deutlich härtere Gangart der Ahauser Polizei gegenüber den Atomkraftgegnern (s. PE von gestern) darauf hin, dass die Vorbereitungen für die Castor-Transporte aus Sachsen wieder ernsthafter betrieben werden.

Um diesem Plan zuvorzukommen, rufen wir schon jetzt für den 19. September zu einem großen Sonntagsspaziergang in Ahaus auf. Sollte sich der Transporttermin bestätigen, wird ggf. am Kommunalwahlsonntag (26. September) der Auftakt zur heißen Transportphase in Ahaus beginnen. Der gemeinsame Aufruf von Münsterländer und sächsischen Anti-Atom-Initiativen sieht Camps in Dresden und Ahaus sowie zahlreiche bundesweite Aktionen entlang der 600 km langen Autobahnstrecke vor.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus) Tel. 02561/6577, Udo Buchholz (AKU Gronau) Tel. 02562/23125, Matthias Eickhoff (WIGA Münster) Tel. 0251/972076

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