Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung 23. Juni 2004

 

Atomkraftgegner blockieren Urantransport mehrmals !!

Vielfältige Proteste gegen Atommüllexport nach Russland

 

Atomkraftgegnern aus dem Münsterland, Niedersachsen und den Niederlanden ist es

bis heute Nacht mehrfach gelungen, den Urantransport mit abgereichertem Uran von

Gronau nach Russland durch Schienenblockaden zu behindern. Schon in Gronau

blockierten am gestrigen Nachmittag ca. 30 Demonstranten die Abfahrt des

Atomzuges mit seinen 19 Waggons für mehr als zwei Stunden. In den späten

Abendstunden konnten Umweltschützer durch zwei Schienenblockaden zwischen

Schüttorf und Bad Bentheim den Urantransport erneut für eine Stunde aufhalten.

Die Strecke wurde vom BGS zwischenzeitlich für den gesamten Zugverkehr gesperrt.

Erst gegen 1 Uhr passierte der Atomzug Hengelo auf der Weiterfahrt zum

Verschiffungshafen Rotterdam.

 

In Gronau, Metelen, Borghorst, Münster, Greven, Schüttorf, Bad Bentheim und in

Hengelo/NL fanden zudem Kundgebungen und Mahnwachen direkt an der Bahnstrecke

statt. Allein in Gronau waren ca. 40-50 Demonstranten vor der UAA, in Borghorst

und Münster jeweils rund 25, in Greven 15-20. Eine derartige Breite an Protesten

hat es gegen einen Urantransport noch nicht gegeben. An vielen Orten

versammelten sich spontan Menschen, um gegen diesen unverantwortlichen

Atommüllexport zu demonstrieren. Polizei und BGS waren nach unseren Schätzungen

mit mehreren Hundert Beamten im Einsatz und zeigten sich stellenweise klar

überfordert.

 

Mit den heutigen Aktionen hat der Anti-Atom-Protest im Münsterland eine neue

Qualität erreicht. Es zeigt sich, dass die Proteste gegen die Castor-Transporte

nach Ahaus kein Einzelfall sind. Die Menschen im Münsterland haben die

Atomtransporte vor ihrer Haustür generell satt. Deshalb fordern wir einen

sofortigen Stopp aller Atomtransporte durch die NRW-Landesregierung. Auch die

Bundesregierung ist aufgefordert, den gefährlichen und unsinnigen

Atommülltourismus durch halb Europa zu verbieten.

 

Es hat sich zudem gezeigt, dass die Proteste nicht mehr allein auf NRW begrenzt

sind. Auch im benachbarten Niedersachsen und in den Niederlanden entwickeln sich

Proteste. Der Widerstand wird in den kommenden Monaten weiter zunehmen. Wir

kündigen schon jetzt an, auch den nächsten Urantransport von Gronau nach

Russland mit massiven Protesten zu behindern. Die NRW-Landesregierung muss

endlich mit dem Atomausstieg beginnen. Und das heißt für die Menschen im

Münsterland: Sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau und einen

endgültigen Einlagerungsstopp für das Zwischenlager Ahaus.

 

Obwohl Landesregierung, Betreiberfirma Urenco und die Polizei versuchen, Termine

für Atomtransporte streng geheim zu halten, ist es in den

Anti-Atomkraft-Initiativen gelungen, den Transporttermin exakt zu recherchieren.

Es ist ein Skandal, dass Atomtransporte wie ein Staatsgeheimnis behandelt

werden, um Proteste zu verhindern. Nicht die Proteste sind das Problem - die

Atomtransporte sind das Problem. Wir werden auch weiter die Geheimtransporte

öffentlich machen.

 

Wir rufen dazu auf, am 4. Juli um 14 Uhr auf dem Sonntagsspaziergang vor der

Urananreicherungsanlage Gronau für die Stilllegung der UAA und den sofortigen

Ausstieg aus der Atomenergie zu demonstrieren.

 

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