Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau 22. Juni 2004

Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

 

Pressemitteilung 22.06.2004

Proteste gegen Urantransport nach Russland erfolgreich gestartet -

- heute weitere Proteste in mehreren Städten

Rund 50 Atomkraftgegner aus Gronau, Ahaus, Münster und anderen Orten des Münsterlandes sowie aus Niedersachsen demonstrierten am gestrigen Abend vor der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau gegen den für heute geplanten Atomtransport von Gronau nach Russland. Auch während der Nachtstunden wurde die Dauermahnwache vor dem Haupttor der UAA fortgesetzt. In der Nähe der Atomanlage wurde ein Camp errichtet.

Zum ersten Mal ist es den Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen gelungen, schon im Vorfeld eines Urantransportes zu protestieren. Heute werden die Aktionen gegen den Atommülltransport fortgesetzt und verstärkt. Geplant sind u. a. eine Kundgebung in Gronau vor der UAA ab 15 Uhr, in Borghorst am Bahnhof ab 18 Uhr sowie in Münster vor dem Hauptbahnhof ab 19 Uhr. Auch in Hengelo sind Aktionen geplant. Weitere spontane Aktionen sind nicht ausgeschlossen. Nach Informationen der Anti-Atomkraft-Initiativen soll der Atomtransport mit abgereichertem Uran gegen 17 Uhr in Gronau starten und zunächst über die eingleisige Bahnstrecke von Gronau über

Ochtrup-Metelen-Burgsteinfurt-Borghorst-Nordwalde-Altenberge-Häger nach Münster

fahren. Dort soll der Zug im Güterbahnhof zwischen Cineplex und Skaters' Palace umgekoppelt werden, bevor er über

Coerde-Sprakel-Greven-Reckenfeld-Emsdetten-Rheine-Salzbergen-Schüttorf-Bad Bentheim-Oldenzaal-Hengelo weiter zum Rotterdamer Hafen fährt, wo die Verschiffung nach Russland erfolgen soll.

Die Anti-Atom-Initiativen kritisieren scharf die NRW-Landesregierung für ihre atomfreundliche Politik. Durch immer neue Genehmigungen fördert die Landesregierung den massiven Ausbau der Urananreicherungsanlage. Die jetzigen Atomtransporte sind zudem ein Paradebeispiel für gefährlichen und unsinnigen Atommülltourismus durch halb Europa.

Ministerpräsident Steinbrück nannte Castor-Transporte nach Ahaus "irrsinnig" und "aberwitzig". Hat die Landesregierung keinen Standpunkt zu den Urantransporten durch halb Europa? Wir fordern die Landesregierung auf, klar Farbe zu bekennen und die Urantransporte noch in letzter Minute abzusagen. Gleichzeitig muss der Ausbau der UAA gestoppt werden, um ein klares Signal für den Atomausstieg in NRW zu setzen. Insbesondere Energieminister Horstmann (SPD) und die Grünen sind hier gefordert. Warum schweigen sie zu den jetzigen Urantransporten? Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, was die Landesregierung zum Thema Urananreicherung in Gronau denkt und was sie tun wird, um die Anlage möglichst rasch stillzulegen.

Sollte die Landesregierung nicht den Ausstieg aus der Urananreicherung forcieren, werden die Proteste gegen die Urantransporte in Zukunft deutlich an Stärke zunehmen.

 

Mahnwache gegen Atomtransport

Borghorst. Das Steinfurter Aktionsbündnis gegen Atomanlagen (SAgA) führt am heutigen Dienstag (22. Juni) ab 18 Uhr eine Mahnwache vor dem Borghorster Bahnhof durch. Anlaß für diese Protestaktion sind die anhaltenden Urantransporte aus der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau.

Schon seit einigen Tagen werde, so schreibt das Aktionsbündnis in einer Pressemitteilung, auf dem Gelände der Gronauer Atomfabrik ein erneuter Transport von abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) nach Rußland vorbereitet. An der betroffenen Bahn- strecke Gronau-Steinfurt-Münster-Rheine-Bad Bentheim-Hengelo-Rotterdam würden weitere Protestaktionen vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen durchgeführt, heißt es in der Mitteilung. Die Bürgerinitiativen fordern den Stop der Atomtransporte und die Schließung der Atomanlage in Gronau.

 

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