Bahnhofstr. 51 48683 Ahaus Postfach 1165 48661 Ahaus

Vorwahl: 02561 Tel.: 961791 FAX: 961792 INFOLINE: 961799

Homepage: www.bi-ahaus.de E-mail: mail@bi-ahaus.de


Pressemeldung 18. Juni 2004

Alle zwei Monate Castortransporte nach Ahaus!

Immer noch stehen in Rossendorf bei Dresden in Sachsen 18 CASTOR MTR-2 Behälter zum Abtransport in das BZA bereit. Der Streit darum ist noch nicht beendet, da kommen schon neue Nachrichten aus der Atommüllbranche. Anlässlich der Jahrestagung für Kerntechnik 2004 in Düsseldorf ergaben sich für Ahaus düstere Aussichten:

Der Müll aus der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague (Frankreich) wird wegen seiner Vielfalt in vier Kategorien eingeteilt. Ab 2008 wird dort der Müll aus deutschen Kernkraftwerken verpackt und nach Ahaus gebracht. Die erste Kategorie ist nun definiert. Es handelt sich dabei um hochdruckkompaktierte BE-Hülsen und Strukturteile die in Kokillenform in HAW 20/28 - Castoren (oder ähnlichen) verpackt werden. Dieser Prozess soll bis zum Jahr 2022 dauern. Die 8650 Kokillen ergeben über 14 Jahre alle zwei Monate einen Atommülltransport von 6 Castoren, oder ggf. weniger Transporte mit jeweils mehr Castoren.

(BE-Hülsen = Brennelemente &endash; Hülsen; werden von der französischen Wiederaufarbeitungsfirma COGEMA in der Hochdruckkompaktierungsanlage AAC zu Presslingen in 180-l-Standardkokillen verpackt. BE-Hülsen sind ein wärmeentwickelnder radioaktiver Abfall!)

Die Behälter, bzw. die Gebindeformen und die Zusammensetzung des Mülls der anderen drei Gruppen sind noch nicht endgültig definiert, hängen aber vom Antragssteller ab und haben keinen Einfluss auf die Genehmigung der Rücktransporte durch das BMU. Geplant ist auch eine brisante Gruppe mit bitumisierten Flüssigabfällen, die ggf. mit organischen Stoffen gemischt sind. Innerhalb dieser Gruppen sind auch Substitutionsgeschäfte (Tauschgeschäfte) unterschiedlicher radioaktiver Abfälle vorgesehen.

Vorgestern wurde gemeldet, dass 205 Plutonium Brennelemente aus dem Hanauer Atombunker bis zum 1. Juli 2005 mit 10 LkW-Transporten nach La Hague gebracht werden sollen. Diese Brennelemente sind im derzeitigen Zustand nicht endlagerfähig und gelten als extrem waffenfähig und brisant! Sollen auch die anfallenden Nebenprodukte aus dieser Wiederaufarbeitung nach Ahaus?

Die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" ruft daher zu energischen Protesten am 20. Juni 04 um 14.00 Uhr vor dem Ahauser Rathaus zum Sonntagsspaziergang auf.

Felix Ruwe Pressesprecher BI-Ahaus

weiter