Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Münsteraner Bündnis "Stoppt Atomtransporte !!"

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

17. Juni 2004

 

Bis 2022 Atommüll-Transporte nach Ahaus geplant !

- Breite Unterstützung für Anti-Atom-Demo in Ahaus am 20. Juni

Nach Informationen der münsterländischen Anti-Atom-Initiativen nehmen die

langfristigen Pläne für weitere Atommüll-Transporte immer konkretere Formen an.

Obwohl sich schon gegen die geplanten Transporte von 18 Castor-Behältern von

Dresden nach Ahaus breiter Widerstand im Münsterland und weit darüber hinaus

formiert, planen Politiker aus Landes- und Bundesregierung weiter an

Castor-Transporten aus anderen Forschungsreaktoren und aus der Plutoniumfabrik

La Hague nach Ahaus. Schon ab 2005 ist mit Atomtransporten aus dem neuen

Forschungsreaktor Garching bei München zu rechnen. Von 2008-2022 sollen 14 Jahre

lang ca. alle zwei Monate Castor-Behälter mit tausenden von Glaskokillen aus der

sogenannten Wiederaufarbeitung aus La Hague in Frankreich rollen. Ahaus und das

Münsterland würden damit dasselbe Schicksal erleiden wie Gorleben, wo

alljährlich zehntausende Polizisten den gesamten Landkreis in den polizeilichen

Ausnahmezustand versetzen. "Diese Pläne sind ein Horrorszenario für uns," so

Felix Ruwe von der BI "Kein Atommüll in Ahaus".

 

Der Atommüll aus der Wiederaufarbeitung soll in vier Gruppen aufgeteilt werden.

Mit den oben erwähnten Transporten, die schon fest vereinbart sind, ist erst

eine der vier Gruppen beschrieben. Der Umfang und die Gefahrstufen der

restlichen drei Gruppen ist noch nicht endgültig definiert. Fest steht aber,

dass auch radioaktive bitumisierte Flüssigabfälle. Mit organischen Stoffen

vermischt, ergeben sie eine hochbrisante gasbildende Mischung!

 

Gerade in Garching wird deutlich wie unverantwortlich der Umgang mit der

Atomenergie auf politischer Ebene in Deutschland ist. Weltweit gibt es kein

sicheres Endlager, schon die Zwischenlagerung der 18 Castor-Behälter aus

Dresden-Rossendorf ist äußerst umstritten, dennoch wird momentan in Garching

neuer Atommüll produziert, statt den Atomreaktor abzuschalten. Offiziell darf

Garching nur betrieben werden, weil Ahaus als "Entsorgungsnachweis" gilt.

Verhängt die NRW-Landesregierung einen endgültigen Einlagerungsstopp für Ahaus,

müsste Garching abgeschaltet werden. Eine sichere Lagerung von Atommüll kann in

Ahaus ohnehin nicht garantiert werden, da die Lagerhalle völlig veraltet ist.

Stattdessen veranstaltet die Landesregierung einen atompolitischen Eiertanz.

 

Die momentane atompolitische Diskussion trägt zum Teil skurrile Züge. So

forderte im März 2004 selbst die Landes-CDU im NRW-Landtag keine

Atommüll-Transporte aus Dresden und Garching nach Ahaus. Im gleichen Atemzug

fordert CDU-Landeschef Rüttgers jedoch neue Atomkraftwerke. Auch die rot-grüne

Landes- und Bundesregierung fördert den Ausbau der bestehenden Atomanlagen und

bereitet die massive Erweiterung der Urananreicherungsanlage in Gronau vor.

Damit erhöht sich der Druck, in späteren Jahren noch mehr Atommüll nach Ahaus zu

transportieren. "Statt neuen Atomkraftwerken und einem Ausbau der bestehenden

Atomanlagen brauchen wir den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie," so

Matthias Eickhoff von der WIGA.

 

Mit der großen Demonstration am 20. Juni in Ahaus wollen die Münsterländer

Anti-Atom-Initiativen gegen die verantwortungslose Atompolitik in

Nordrhein-Westfalen demonstrieren. Damit soll der Druck auf die

NRW-Landesregierung und die Bundesregierung erhöht werden, auf weitere

Atomtransporte nach Ahaus zu verzichten und die Urananreicherungsanlage in

Gronau zu stoppen. "Wir wollen auf die Straße gehen, bevor es zu spät ist. Noch

können die Pläne gestoppt werden," so Felix Ruwe. Mittlerweile haben u.a. auch

Initiativen aus dem Ruhrgebiet, aus den Niederlanden sowie aus dem

niedersächsischen Wendland ihr Kommen zugesagt. Beginn der Demonstration ist um

14 Uhr am Ahauser Rathaus.

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