Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Münsteraner Bündnis „Stoppt Atomtransporte!!"

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Ahaus, Wettringen, Waltrop, Münster, 20. Mai 2004

 

Castor-Verhandlungen: NRW muss Transporte verhindern!

Autobahn-Demos: Atomkraftgegner konzentrieren sich auf den 1. Juni

Die Münsterländer Anti-Atom-Initiativen fordern von der NRW-Landesregierung vor dem womöglich entscheidenden Treffen mit der sächsischen Landesregierung am 23. Mai in Berlin eine klare Haltung gegen die geplanten Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus. Wir erwarten, dass Ministerpräsident Steinbrück Verhandlungsführer Innenminister Behrens keinerlei Mandat für fadenscheinige Kompromisse erteilt. So sind eine Bündelung der Transporte sowie eine Verlagerung auf die Schiene vollkommen inakzeptabel.

In den Diskussionen der letzten Wochen sind seitens der sächsischen und nordrhein-westfälischen Landesregierungen die eigentlichen Probleme der Atommülltransporte völlig untergegangen. Nicht etwa die Kostenfrage, sondern die starken Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit diesem völlig überflüssigen Atommülltourismus sollten im Vordergrund stehen:

1. Die Castor-Behälter MTR-2 sind für Langstrecken-Transporte und eine Langzeit-Lagerung völlig ungeeignet.

2. Im Gegensatz zu früheren Behauptungen sollen 2 kg Plutonium nach Ahaus gebracht werden. Plutonium ist das gefährlichste Umweltgift, das praktisch überhaupt nicht abgebaut werden kann. Die Menge würde ausreichen, um viele Millionen Menschen zu töten.

3. Niemand kann der Ahauser und Münsterländer Bevölkerung garantieren, dass das Zwischenlager in Ahaus nicht zu einem Endlager wird. Dabei ist die Lagerhalle in Ahaus sicherheitstechnisch veraltet, und sollte daher geschlossen werden.

4. Die Castor-Transporte werden den Alltag der Menschen stark beeinflussen, weil sie nur mit einem riesigen polizeilichen Aufwand durchgesetzt werden können. Immer wieder erleben wir bei solchen Anlässen, dass demokratische Grundrechte ausgehöhlt werden. Wo mehr als 10 000 Polizisten benötigt werden, um Atommüll von A nach B zu bringen, herrscht kein demokratischer Konsens. Atommülltransporte können und dürfen nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchgeführt werden!

5. Selbst die Verlagerung der Transporte auf die Schiene würde den Ort der Verladung und Ahaus in einen Ausnahmezustand versetzen, wie ihn die Stadt Ahaus 1998 schon einmal erlebt bzw. erlitten hat.

Demos in Autobahn-Kreuzen Kamen und Lotte/Osnabrück nur am 1. Juni !

Die angemeldeten Demonstrationen in den Autobahn-Kreuzen Kamen und Lotte/Osnabrück werden nur am 1. Juni stattfinden. Die Veranstaltungen für den 27. Mai wurden abgesagt, weil an diesem Tag nicht mehr mit einem Transport zu rechnen ist. Anmelder und Polizeibehörden befinden sich in einem intensiven Dialog, um rechtliche und praktische Fragen zu klären. Die Anmelder gehen davon aus, dass die Demos am 1. Juni zeitgleich wie geplant stattfinden werden. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und es hat bereits zahlreiche Rückmeldungen zu den Demonstrationen gegeben.

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