Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Münsteraner Bündnis „Stoppt Atomtransporte!!"

 

Ahaus, Wettringen, Münster, 21. April 2004

 

Proteste gegen neuen Atommülltransport nach Frankreich -

NRW-Politik zu Castor-Transporten voller Widersprüche

Trotz strengster Geheimhaltung und großer Polizeibegleitung ist es heute Vormittag Atomkraftgegnern in Waltrop gelungen, direkt an den Schienen gegen einen Atommülltransport mit vier Castoren vom AKW Grohnde in die Plutoniumfabrik La Hague in Frankreich zu demonstrieren. Der Zug fuhr über Paderborn-Hamm-Waltrop-Recklinghausen-Oberhausen-Duisburg-Düsseldorf-Köln und Bonn Richtung Grenze.

Zwei weitere Transporte aus Norddeutschland wurden kurzfristig abgesagt, vermutlich weil an unterschiedlichen Punkten der Strecke, wie z. B. in Münster, Proteste angekündigt waren.

Die Bürgerinitiativen sind empört, dass die NRW-Landesregierung sich nicht für einen konsequenten Stopp dieser internationalen Atommüll-Transporte einsetzt und auch die Öffentlichkeit nicht über die hochgefährlichen Castor-Fuhren informiert. Wir sehen in der derzeitigen Atompolitik der Landesregierung zahlreiche Widersprüche.

Auf der einen Seite finden wir es richtig, dass die Landesregierung Klage gegen die Transportgenehmigung für die 18 Castor-Behälter aus dem sächsischen Dresden nach Ahaus einreicht. Gleichzeitig beginnt Innenminister Behrens jedoch mit der polizeilichen Vorbereitung eben dieser Castor-Transporte. Und zur Krönung rollen am gleichen Tag ohne jeden Protest aus Düsseldorf vier Castor-Behälter quer durch Nordrhein-Westfalen. Wir fragen: Ist die Landesregierung nun gegen oder für Atomtransporte mit hochradioaktivem Atommüll? Wir können leider keine klare und konsequente Position mehr erkennen. Durch diese Wackelpolitik verscherzt sich die Landesregierung viel Sympathie.

Wir erwarten, dass die Landesregierung keinerlei polizeiliche Vorbereitungen für den Transport der Castoren von Dresden nach Ahaus trifft, bevor nicht alle Gerichtsverfahren entschieden sind. Wir erwarten zudem, dass die Landesregierung auch gegen die Einlagerungsgenehmigung für das Zwischenlager Ahaus Klage einreicht. Wir erwarten ferner eine klare Ablehnung der internationalen Atommülltransporte durch NRW nach Frankreich und Großbritannien.

Weitere Proteste angekündigt: Demo in Münster / Widerstandscamp in Ahaus

Die Initiativen rufen in dieser Situation gemeinsam zu der Anti-Atom-Demo am 26. April in Münster auf. Ab 18 Uhr wird vor dem Hauptbahnhof an den Jahrestag der Tschernobyl-Reaktorkatastrophe gedacht und für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert werden. Anschließend gibt es einen Demozug durch die Innenstadt.

Vom 29.4.-2.5. findet in Ahaus ein großes Widerstandscamp direkt am Zwischenlager statt. Mit zahlreichen Aktionen wird dort ein buntes Protestwochenende gegen die geplanten Atomtransporte nach Ahaus sowie für die sofortige Stilllegung des Zwischenlagers Ahaus und der Urananreicherungsanlage Gronau stattfinden.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577, Matthias Eickhoff (WigA Münster): 0251/9720765