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Dresden, Ahaus, 25. Februar 2004

DRESDNER ERKLÄRUNG

Keine Atomtransporte von Dresden nach Ahaus!

Für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie!

 

1. Das Aktionsbündnis Castor-Stopp Dresden und die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" fordern, dass die 18 CASTOR-Behälter (Typ MTR-2) mit 951 abgebrannten Brennelementen aus dem ehemaligen Forschungsreaktor Dresden-Rossendorf nicht nach Ahaus transportiert werden. Für uns ist jeder Atommüll-Transport ein Transport zu viel, weil er neue unkalkulierbare Risiken mit sich bringt.

2. Sollten die Bundesregierung und die Landesregierungen in Sachsen und Nordrhein-Westfalen die Transporte doch wie geplant durchführen wollen, werden wir gemeinsam in Dresden und Ahaus entschlossen Widerstand leisten. Wir rufen die Menschen bundesweit dazu auf, entlang der 600 km langen Autobahn-Transportstrecke gegen die CASTOR-Transporte zu protestieren.

3. Der Castor MTR-2 ist für den sicheren Einschluss der Brennelemente nicht geeignet! Dieser Behältertyp erhielt nur einen Sicherheitsnachweis für 15 Jahre - von 40 geforderten Jahren. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) versucht nun mit einer geänderten Überwachung und Verschluss von Lüftungsöffnungen am Dach des Atommüll-Lagers in Ahaus die Behältersicherheit auf 40 Jahre auszudehnen. Der MTR-2 hatte aber schon in der neuen, trockenen Halle in Rossendorf erhebliche Korrosionsprobleme. Der Behältertyp hat zudem keinen Falltest bestanden.

Wir fordern deshalb, dass für die Rossendorfer Brennelemente ein völlig neuer Behältertyp zur Lagerung entwickelt und eingesetzt wird.

4. Das als Transportbereitstellungshalle deklarierte Atommüll-Lager in Dresden-Rossendorf und die Atommüll-Lager Ahaus und Gorleben sind in etwa baugleich. Ein Abtransport der Brennelemente von Dresden nach Ahaus bietet deshalb keinerlei Sicherheitsgewinn. Wir halten es für unverantwortlich, der Bevölkerung aus gänzlich fadenscheinigen Motiven zusätzliche Risiken zuzumuten.

5. Das Entsorgungskonzept der Bundesregierung für Atommüll ist gescheitert. Weder bieten die gewählten Transport-Behälter eine ausreichende Sicherheit, noch die gewählten Atommüll-Lager. Ein sicheres Endlager ist überhaupt noch nicht in Sicht. Wir fürchten deshalb, dass die zentralen Zwischenlager zu Endlagern werden könnten. Das planlose Verschieben von Atommüll quer durch die Republik ist für die gescheiterte Entsorgung ein deutliches Beispiel.

6. Die Atommüll-Lager Ahaus, Gorleben und Dresden-Rossendorf sind u. a. nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Die Erkenntnisse, die aus dem 11. September 2001 gewonnen wurden, werden aus Kostengründen nicht umgesetzt.

Diese Atommüll-Lager, die vor dem 11. September 2001 genehmigt wurden, sollen nach Ansicht des BfS nicht gegen gezielte Flugzeugabstürze abgesichert werden! Mit weiteren Einlagerungen steigt das Gefährdungspotenzial weiter an. Dies ist absolut unverantwortlich!

Wir fordern deshalb für Ahaus und Gorleben einen sofortigen und endgültigen Einlagerungsstopp für Atommüll. Für Dresden-Rossendorf, wie für Ahaus und Gorleben, muss dringend ein neues Sicherheits- und Entsorgungs-Konzept unter Beteiligung der Öffentlichkeit erstellt werden.

7. Die Unzumutbarkeit der Nutzung der Atomenergie beginnt bei den Verseuchungen der Umwelt durch den Uranabbau, sie betrifft die Urananreicherung, die Brennelementefertigung, sämtliche Atomtransporte, die Unmöglichkeit einer über 100.000 Jahre sicheren Endlagerung und geht soweit, dass Millionen von Menschen dem täglichen Risiko einer Reaktorkatastrophe ausgesetzt sind.

Damit wird permanent und eklatant gegen unser Grundrecht auf Leben und Unversehrtheit verstoßen.

Aufgrund dieser Tatsachen fordern wir die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen!

 

Diese Erklärung unterstützen:

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Grüne Liga Sachsen e. V., Arbeitskreis gegen Atomanlagen Dresden, BI Lüchow-Dannenberg, Münsteraner Bündnis "Stopp Atomtransporte!", WIGA (Widerstand gegen Atomanlagen) Münster, AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau, Natur- und Umweltschutzverein Gronau, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.,GRÜNE LIGA e.V., Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim, Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK); CDU/CSU - Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie, Anti-Atom-Gruppe an der TU Berlin

Kontakt:

Felix Ruwe (BI Ahaus) Tel. 02561/6577

Andreas Eckert (Aktionsbündnis Castor-Stopp Dresden) Tel. 0162/4135828

Francis Althoff (BI Lüchow-Dannenberg) Tel. 05843/986789

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