Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster
Münsteraner Bündnis "Stoppt Atomtransporte!!"
Ahaus, Wettringen, Münster, 16. Februar 2004
Ahaus: Trittin-Brief ist eine Zumutung !
Atomkraftgegner einigen sich auf Widerstands-Fahrplan
Die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus", das Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen, das Münsteraner Bündnis "Stoppt Atomtransporte!!" und die
WIGA Münster haben mit großem Unmut den Brief von Bundesumweltminister Jürgen
Trittin an NRW-Innenminister Dr. Fritz Behrens zur Kenntnis genommen. Die in der
Presse veröffentlichten Ausschnitte belegen, dass Jürgen Trittin keinerlei
sachliche Argumente für die geplanten Atomtransporte von Dresden-Rossendorf nach
Ahaus hat. Seine Äußerungen sind eine Zumutung:
1. Der Bundesumweltminister behauptet, dass Ahaus durch den Atomkonsens
"geschont" worden sei. Offensichtlich will er damit begründen, dass die jetzt
geplanten Atomtransporte gerechtfertigt seien. Wir stellen dazu fest, dass es
nicht darum geht, Standorte zu "schonen" oder nicht, sondern den Atommüll
bestmöglich zu entsorgen. Genau das ist in Ahaus aber nicht möglich. Jürgen
Trittin versucht, die Menschen in Ahaus und im Münsterland mit seiner Äußerung
moralisch zu erpressen.
2. Der Bundesumweltminister behauptet, es gehe darum, dass der Atommüll
"geordnet beseitigt" werde. Diese Aussage zeugt von wenig Sachverstand. Erstens
lässt sich Atommüll nicht "beseitigen", sondern bestenfalls für Jahrtausende
sicher lagern. Zweitens ist gerade die Leichtbauhalle in Ahaus nicht dazu
geeignet, Atommüll "geordnet" zu lagern. U. a. ist die Halle überhaupt nicht
gegen Flugzeugabstürze gesichert. Auch die CASTOR MTR-2 Behälter sind nach
derzeitigem Erkenntnisstand nicht als sicher zu bezeichnen.
Das Bundesumweltministerium nimmt die Problematik eindeutig auf die leichte
Schulter und versucht die Öffentlichkeit zu täuschen. Deshalb werden sich die
Münsterländer Bürgerinitiativen in einem Offenen Brief an Minister Trittin
wenden, um seine Argumentation detailliert zu widerlegen.
Wir fragen auch, warum ignoriert Herr Trittin die Argumente von
NRW-Innenminister Behrens und den sächsischen Umweltinitiativen, die gegen einen
Transport sind?
Anti-Atom-Initiativen weiten Widerstand aus !
Nach dem gestrigen Sonntagsspaziergang in Ahaus mit mehr als 350 Teilnehmern -
dem größten seit 3 Jahren - sehen sich die Bürgerinitiativen weiter im Aufwind.
Auf einem Treffen von deutschen und niederländischen Atomkraftgegnern in Ahaus
beschlossen sie ihre weiteren Widerstandsaktionen:
1. Am Wochenende 21.-23. Februar wird eine Delegation aus Ahaus, dem
Münsterland und Münster nach Dresden fahren und dort gemeinsam mit dem neu
gegründeten "Aktionsbündnis CASTOR-Stopp Dresden" auf einem außerordentlichen
Sonntagsspaziergang in Rossendorf gegen den Abtransport der 951 Brennelemente
demonstrieren.
2. Die Resonanz auf den bundesweiten Autobahn-Aktionstag am 28. Februar ist bis
jetzt sehr positiv. Sowohl im Münsterland und in Dresden sowie an vielen
weiteren Orten entlang der 600 km langen Transportstrecke bereiten Gruppen
Aktionen entlang der Autobahn-Transportstrecke vor.
3. Sollte der CASTOR-Transport tatsächlich rollen, wird es am Sonntag vorher
einen außerordentlichen Sonntagsspaziergang in Ahaus geben. Wir rufen dazu auf,
danach sofort in Ahaus zu bleiben, um durch vielfältige Aktionen Widerstand zu
leisten. In Dresden-Rossendorf wird es ebenfalls ein Camp geben. Verschiedene
Gruppen werden an der Autobahn-Transportstrecke demonstrieren.
Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577, Willi Hesters (Aktionsbündnis):
02557/1411, Matthias Eickhoff (WIGA): 0251/9720765