Pressemitteilung vom 13.02.2004
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster
Münsteraner Bündnis "Stoppt Atomtransporte!!"
Ahaus, Wettringen, Münster, 13. Februar 2004
Ahaus: Landes- und Bundesregierung müssen jetzt handeln !
Bundesweiter Widerstand gegen CASTOR-Transport wächst !
Die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus", das Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen, das Münsteraner Bündnis "Stoppt Atomtransporte!!" und die
WIGA Münster fordern die NRW-Landesregierung und das Bundesumweltministerium
auf, endlich die CASTOR-Transporte von Dresden-Rossendorf nach Ahaus abzusagen.
Es zeigt sich immer mehr, dass die Transporte keinerlei Zuwachs an Sicherheit
bringen und dass das Entsorgungskonzept für Atommüll gescheitert ist. Aufgrund
der erwiesenen Sicherheitsmängel der Leichtbauhalle in Ahaus ist eine weitere
Einlagerung von Atommüll nicht tragbar.
Letzte Woche ließ NRW-Innenminister Behrens erklären, er halte innerdeutsche
Atomtransporte für nicht nötig. Schon am 25. Januar 2001 hatte Behrens im
NRW-Landtag im Zusammenhang mit dem damals abgesagten Atomtransport aus
Neckarwestheim erklärt: "Es lohnt sich, in jedem Einzelfall nach Alternativen
zum Transport zu suchen." Auch die grüne Landtagsfraktion sprach sich letzte
Woche gegen die Atomtransporte aus.
Wir fordern den Innenminister und die Landesregierung auf, ihren Worten nun
Taten folgen zu lassen. Wir erwarten, dass die Landesregierung den geplanten
CASTOR-Transport öffentlich ablehnt und verhindert!
Im Übrigen warten wir immer noch auf eine Antwort auf unseren Offenen Brief an
die Landesregierung von Anfang Februar.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin erklärte noch 1999 CASTOR-Transporte von
Dresden-Rossendorf nach Ahaus für überflüssig. 2001 stoppte er einen
CASTOR-Transport von Neckarwestheim per bundesaufsichtlicher Anweisung. Wir
fordern, dass Jürgen Trittin auch diesen Transport umgehend stoppt. Der Atommüll
lagert in Dresden-Rossendorf nicht sicherer oder unsicherer als in Ahaus.
Darüber hinaus muss die gesamte Entsorgung von Atommüll aus Forschungsreaktoren
neu geplant werden. U. a. ist es nicht akzeptabel, dass in Zukunft auch
militärisch brisanter Atommüll aus dem Forschungsreaktor Garching nach Ahaus
rollen soll. Solange die gravierenden Sicherheitsmängel und -defizite, die sich
aus dem 11. September 2001 ergeben, nicht veröffentlicht wurden, halten wir jede
weitere Einlagerung von Atommüll für unverantwortlich. Das Lager in Ahaus genügt
in keiner Weise den heutigen Sicherheitsanforderungen.
Immer mehr Initiativen gegen CASTOR-Transport
Unterdessen wächst der bundesweite Widerstand gegen die schon für Anfang März
geplanten CASTOR-Transporte. In Dresden gründete sich ein "Aktionsbündnis
CASTOR-Stopp Dresden" aus zehn Initiativen. Am 22. Februar wird vor dem
ehemaligen Forschungszentrum in Rossendorf ein Sonntagsspaziergang stattfinden.
Das Bündnis kündigte "friedlichen, aber harten Widerstand" gegen den Abtransport
der 951 Brennelemente an.
U. a. die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg wird sich an den Protesten in Ahaus
beteiligen und in immer mehr Städten entlang der 600 km langen
Autobahn-Transport-Strecke bereiten sich Gruppen auf den Tag X vor.
Schon am 28. Februar wird es beim Autobahn-Aktionstag zu zahlreichen Protesten
zwischen Dresden und Ahaus kommen, um ein Ende dieses unsinnigen und
hochgefährlichen Atommülltourismus zu fordern.
In Ahaus wird übermorgen der 111. Sonntagsspaziergang um 14 Uhr am Ahauser
Bahnhof starten. Geplant ist ein karnevalistischer Protestzug durch die
Innenstadt.
Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577, Willi Hesters (Aktionsbündnis):
02557/1411, Matthias Eickhoff (WIGA): 0251/9720765